Berufsbildungszentrum San Juan Bosco
Das Berufsbildungszentrums „San Juan Bosco“ war durch die starken Regenfälle im Jahre 1998 (El Nino) weitgehend zerstört worden. Das Berufsbildungszentrum, welches Jugendlichen aus einfachen Verhältnissen die Möglichkeit einer Berufsausbildung bietet, wurde wieder aufgebaut.
Zur Zeit wird in den Bereichen Landwirtschaft, Verarbeitung und Vermarktung von Agrarprodukten, Führung landwirtschaftlicher Betriebe, Bautechnik sowie Elektro- und Computertechnik und Sekretariat ausgebildet.
Kinderspeisung – in Chepen „Comedores“ genannt
Die Pfarrei San Sebastian in Chepen / Peru hatte seit 1980 eine Volksküche eingerichtet und den jeweiligen Bedürfnissen entsprechend weiterentwickelt. Padre Fernando Rojas sagte damals : „ Den Kindern täglich eine Mahlzeit zu geben, ist sicher nicht die Lösung des Problems der Armut im Lande , aber es ist das, was ich im Augenblick tun kann“ . Zu Beginn erhielten etwa 1400 Kinder in mehreren „Barrios“ (Außenbezirke , Dörfer am Stadtrand) ein einfaches Frühstück, das im Zentrum der Pfarrei zubereitet wurde. Der Arbeitskreis Lateinamerika unterstützte von Anfang an diese „Volksküchen“, die es heute in dieser Form nicht mehr gibt.
2014 wurde der Comedor Lorenzo Sanchez in Chequen, einem Vorort von Chepen/Peru gegründet. Der Arbeitskreis Lateinamerika ist von Beginn an mit dabei und finanziert diesen Comedor durch Spendengelder. Die Kinder, die dort ein kostenloses Mittagessen erhalten, werden vorher von einem Arzt auf Mangelernährung untersucht, sodass das Essen auf die Bedürfnisse der Kinder abgestimmt werden kann.
Das Essen wird von Müttern vor Ort unter Anleitung und Beratung geschulter Frauen zubereitet. Die Mütter erhalten dabei wichtige Informationen über gesunde Ernährung und Hygiene.
Trinkwasser-Brunnen
In fast allen Dörfern in der Umgebung von Chepén fehlt es an sauberem Trinkwasser. In Zusammenarbeit mit dem in Chepén ansässigen Techniker José Diaz konnte inzwischen bereits eine Reihe von Brunnen gebaut werden. Neben der technischen Leitung durch José Diaz wurde der Kauf der notwendigen Werkzeuge und Materialien auch mit unserer Unterstützung finanziert.
Die Arbeiten selbst führen die Dorfbewohnern in Eigenleistung durch. Der Aushub erfolgt von Hand in Eimer. Diese werden mit einer Handwinde und einem Dreibock aus dem Brunnen gefördert. Spätestens beim Erreichen des Grundwassers erfolgt die Herstellung von Betonringen im Schacht, die dann weiter abgesenkt werden. Mit diesem Verfahren wurden tiefen bis 30 m erreicht.
Für die Wasserförderung erschienen Windradpumpen zunächst als die ideale Lösung. Im Dauerbetrieb erwiesen sie sich jedoch als sehr störanfällig. Im Jahre 1994 haben wir versuchsweise Solar- und Motorpumpen installiert. Die in der Anschaffung günstigeren Motorpumpen lieferten jedoch die besten Ergebnisse, zumal die Wartung relativ unproblematisch ist und Nutzer mit der Bedienung vertraut sind. Die älteren Windradpumpen wurden seitdem größtenteils durch Motorpumpen ersetzt.
Kosten
Brunnen mit Wasserspeicher und Motorpumpe: 5.000 – 10.000 $ (abhängig von der Tiefe des Grundwassers)
Landwirtschaftliche Gemeinschaft Tahuantinsuyo
Seit 1975 unterstützte der Arbeitskreis die Cooperativa Tahuantinsuyo , eine damals landwirtschaftliche Genossenschaft etwa 15 km von Chepen entfernt an der Küste des Pazifik.
Die Mitglieder waren Landarbeiter, Gelegenheitsarbeiter -sogenannte Golondrinos -Wanderarbeiter, die hier eine Chance für sich sahen.
Etwa 30 Familien lebten hier und versuchten, in der Wüste Land zu bewässern und landwirtschaftlich zu nutzen. Der Arbeitskreis unterstützte finanziell den Bau eines kleinen Stauwerks, um den Wasserfluss zum Meer zu heben und die Äcker zu bewässern.
Mit der Hilfe des ökumenischen Hungermarsches von Böhl-Iggelheim konnte sogar der Kauf eines Traktors finanziert werden. Leider gab es durch Überschwemmungen, verursacht durch die Naturkatastrophen „EI Nino“, Rückschläge. Einige der Lehmhäuser wurden stark beschädigt und das Stauwerk musste an anderer Stelle wieder aufgebaut werden. Das geschah durch unser Mitglied Andreas Heizmann, der als Dipl. Ing. auch für den Brunnenbau zuständig und schon als Zivi in den Projekten des AKLA tätig war.
Heute leben und arbeiten die Familien von Tahuantinsuyo selbständig und sind nicht mehr auf die regelmäßige Unterstützung des AKLA angewiesen -worauf der AKLA sicher auch ein bisschen stolz sein darf, auf dieses erfolgreich abgeschlossene Projekt.